Text: Amber Sturmat
Bild: siehe unten
Lesezeit: 2 Minuten

Arsch auf Grundeis

Was ist eigentlich Permafrostboden?

Stell dir vor, die Erde ist wie ein riesiger Kühlschrank: In sehr kalten Regionen ist der Boden bis in mehrere Meter Tiefe das ganze Jahr über eiskalt und steinhart gefroren. Diese speziellen, immer gefrorenen Böden nennt man Permafrostboden. „Frost“ bedeutet, dass der Boden gefroren ist, und „Perma“ heißt „immer“. Solche Böden tauen also nicht einmal im Sommer auf.

Permafrost findet sich vor allem in den kältesten Gebieten der Erde, zum Beispiel in der Antarktis, in Grönland und in weiten Teilen Sibiriens (siehe Bild 1). In Nordkanada, Alaska und sogar in den höchsten Alpen, wie am Mont Blanc und am Matterhorn – der berühmte Berg von der Toblerone-Verpackung! – gibt es ebenfalls Permafrostböden.

Permafrost Grafik

Permafrost ist wie eine gigantische Tiefkühltruhe, in der alte Pflanzen, Tiere und sogar Überreste uralter Wälder eingeschlossen sind. Diese natürlichen „Gefriertruhen“ haben wichtige Klimafunktionen: pflanzliche Überreste, die Biomasse heißen, können wegen den niedrigen Temperaturen nicht verrotten. Das bedeutet, dass die großen Mengen Kohlenstoff, die sie enthalten, sicher eingeschlossen bleiben und nicht als schädliche Treibhausgase in die Atmosphäre entweichen.

Durch den Klimawandel erwärmt sich die Erde immer mehr. Das lässt auch die Permafrostböden allmählich schmelzen. Wenn der Permafrost taut, werden die gefrorenen Pflanzenreste plötzlich „aufgetaut“ und beginnen zu verrotten. Dabei entstehen Gase wie Methan und Kohlendioxid, die das Klima weiter aufheizen – ähnlich wie eine dicke Decke, die den Planeten noch wärmer macht. Dieser Prozess verstärkt den Klimawandel und führt zu einem gefährlichen Kreislauf.

Der schmelzende Permafrost kann auch die Stabilität ganzer Landschaften beeinträchtigen. In den Bergen kann schmelzender Permafrost die Ursache für Felsstürze und Erdrutsche sein, weil der gefrorene Boden nicht mehr das „Klebemittel“ zwischen den Felsen bildet. Ein Beispiel für solch einen Felsabsturz ist das Fluchthorn in Tirol, wo im Frühling 2023 crica 120 000 LKW-Fuhren abrutschten, weil das Eis den Stein nicht mehr halten konnte (siehe Foto 2).

In Sibirien und Alaska kippen durch das Tauen des Bodens manchmal sogar Häuser um, und Straßen werden unbefahrbar.

Bild Felssturz

Bild 2: Weg des Felzsturzes den Hang hinab, die bunten Flächen zeigen den Weg

Aber können wir etwas tun? Ja, wir können alle dazu beitragen, die Erde vor weiteren Erwärmungen zu schützen! Jeder kleine Schritt zählt – ob wir Strom sparen, das Licht ausschalten, wenn wir es nicht brauchen, oder zu Fuß gehen, statt mit dem Auto zu fahren. So können wir die Freisetzung von Treibhausgasen reduzieren und dem schmelzenden Permafrost ein bisschen Zeit geben.

Der Permafrostboden erinnert uns daran, wie empfindlich die Natur ist. Wenn wir ihn schützen, bewahren wir nicht nur unsere Landschaften, sondern auch die Zukunft unseres Planeten.

 

Bild 1: https://m.youtube.com/watch?v=hNyzStqRRAY&pp=ygULZmx1Y2h0IGhvcm4%3D

Bild 2: https://www.eskp.de/grundlagen/klimawandel/permafrostregionen-935652/

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